perou - weblog
Mittwoch, 22. Juni 2005
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"was hält dich hier noch?'" fragt er. mich sticht eine mücke, aber ich merke es nicht.
"ich weiß nicht. das frage ich mich jedes mal, wenn ich her komme. da ist irgendwas, aber dann ist es doch nicht da, nur noch als ahnung. nachts manchmal, wenn ich in den himmel schaue und es so verdammt ruhig ist, wie es in der stadt niemals wird. aber das ist vielleicht auch nur natur, und natur gibt es auch woanders."
auf der anderen seite ist einer betrunken. schubst mich an und sagt, es sei doch so schön damals gewesen. wir haben doch so viel erlebt. und damals sind wir doch auch zusammen in der 5. klasse gewesen. das war toll.
"was war daran denn toll?"
er will es beschreiben und kann nicht, der alkohol. die anekdoten haben alles was mit kotzen zu tun. wieder fragt jemand "und, was machst du so?"
ich frag jemanden, ob er glücklich sei. der eine weiß es nicht, während der andere schon bejaht. nachts im auto vor der haustür, ein igel überquert die straße, ich befürchte, dass er unter meinem auto sitzen bleibt. nachts sind alle igel grau. wann kommst du wieder? fragen sie. ich weiß nicht. rede mich raus mit weiteren prüfungen, aber das stimmt nicht. hier hält mich nichts mehr. ich beneide die, die noch einen platz haben, zu dem sie nach hause kommen können. einen schreibtisch, auf dem die mutter anzeigen für sie aufhebt, wer geheiratet hat, kinder bekommen hat. die wohnung ist leer, keine teppiche mehr, keine tapeten, die rolläden sind ausgehängt, drei monate noch, dann ist sie renoviert und jemand anderes wird hier wohnen. sie richten sich ein. ich fahre zurück.

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