perou - weblog
Mittwoch, 3. August 2005
schnorren im alltag teil 1
als ich in diese große hässliche stadt kam, hatte ich mich irgendwie mit miete, gas und strom der ersten istnurmitganzalleinwohnung verrechnet. ergebnis war, dass ich bis zum erwerb meines ersten jobs sehr sparsam leben musste. wocheneinkauf nur noch bei aldi, tabak statt filterzigaretten, eintopfschlange in der mensa, früchtetee statt sprudel. in der zeit habe ich aber das telent entwickelt, mir hie und da das leben durch ein paar schnorrereien zu erleichtern.
und es funktioniert immer noch.
nachdem ich heute mit grausamsten teint (teng) aufwachte und einzig wimperntusche als schminkutensil mit mirr führte, ging ich fluggs zu einem freundlichen laden in einer passage, der für teuer geld leckere kosmetik zur verfügung stellt, die keinem tier in die augen geträufelt wurde.
eigentlich wars ganz leicht,
eben einfach mal: ja! sagen, wenn die verkäuferin fragt, ob man denn hilfe bräuchte. ja, weil man bei diesem licht nicht erkennen kann, welche farbe denn nun der eigenen haut am ähnlichsten sei. findet sie naürlich raus, aber weil man noch nicht so ganz überzeugt ist, trägt sie das make-up, das gleichzeitig auch noch puder ist (!!!) im ganzen gesicht auf, bemerkt, man sei ja eher der blasse typ, gibt also noch typgerechtes rouge auf die ganze sache und pardautz: mue hatte eine gesicht.
wie man sich nun drum drückt den kram zu kaufen:
"ich hab ja so empfindliche haut, ich muss damit erst mal ein wenig rumlaufen , um zu fühlen, wie meine haut mit der faundeschen reagiert."
und man glaube es oder nicht:
es funktioniert immer wieder.

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und dann ist es so wie eben morgens bei amazon bestellen und erst abends die ausmaße zu erkennen. säuselnd sonntagsnachts auf straßen jemandem ablenkung versprochen. der norden kockt, raune ich den anderen in die ohren, aber das versteht da noch keiner, lasse mich auf ein wettrennnen ein, missverstehe eine treppe, die partout kein ebener weg sein will und vor lauter verdattertsein am fuße derselben zu fall gekommen. merke: muss mehr stuntmantraining absolvieren. kopfschmerzen rühren von verspannungen, wir mir noch gesagt, werde ich noch massiert, leiste mir den luxus in vollster montur einzuschlafen, greife am nächsten morgen wieder zum fon, vergewissere mich, denn das hatten wir schon alles, pferde, die nachts vor apotheken stehen und sehnsucht haben, vergessen meist am nächsten morgen das grummeln in der magengegend. diesmal nicht. im zug also: warum. denken, dass es ein "eben darum" ist, weil die kleine frau meinte, ich sei doch immer so vernünftig. wennn schon nicht hawaii, dann wenigstens schleswig (denke ich jedenfalls). in einem hotelzimmer wird die heimat durchdiskutiert, die frau am empfang nimmt einem eben nicht immer ab, dass die assistentin zufällig in der gegend sei. den aufschlag nimmt man in kauf, auch wenn das das teuerste brötchen ever bedeutet. sage "regelmäßigkeiten", weiß aber wenig später schon nicht mehr, was damit gemeint ist. tictac. so schmeckst du. dann ein zug weiter, quallen und das erste krabbenbrötchen. merke: will mehr krabbenbrötchen. ein zug weiter. du hast ein schiff verpasst, zwei haben verabredungen, bieten dir platz zum schlafen, aber auch nummer drei sagt ab. bleibt wieder fisch auf brot, ein blick auf die straße und turnschuhe, leider nur in 38.
was hast du da gemacht? was tust du da?
überlegen. dann: ich habe keine ahnung.
manchmal sollte man eben fahren. dann eben schneller zurück kommen als gedacht, denken, dass man sich nicht immer den kopf dröselig grübeln muss, wenn das der andere auch nicht macht. manchmal soll man fahren, ohne wirklich einen grund zu haben.

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